Was haben Baustoffe in China und Waschmaschinen in Deutschland, Weinflaschen in den USA und ... mehr
Papierstapel in Finnland gemeinsam? Sie alle werden von Maschinen verpackt, die von der MSK Covertech Group in Kleve entwickelt wurden. Die Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Kleve zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Verpackungsanlagen sowie Logistiksystemen für Paletteneinheiten und Großgebinde. „MSK liefert exzellente Maßarbeit für seine Kunden. Für jeden Auftraggeber werden die Maschinen individuell entwickelt“, so Professor Dr. Leo Verhoef, Vorsitzender der Jury. „Diese Strategie des Supply Enrichment wird perfekt umgesetzt.“ Dafür erhalten die Geschäftsführer Reiner und Christina Hannen den Klever Unternehmerpreis.
Gemäß der Philosophie „Entwicklung, Herstellung und Service – alles aus einer Hand“ bedient die MSK Covertech Group die gesamte Prozesskette im Transportverpackungsbereich. Die Bandbreite der Produkte und Dienstleistungen reicht von Palettiersystemen über Schrumpfverpackungsmaschinen, Stretchverpa-ckungsmaschinen, Defoliermaschinen, Fördertechnik und Software bis zu individuellen Handlingsystemen.
Aus den Anfängen der 1975 gegründeten MSK Verpackungs-Systeme GmbH wurde eine international agie-rende Gruppe mit mittlerweile 350 Mitarbeitern sowie Niederlassungen in Ungarn, Frankreich, USA, Groß-britannien und China geformt. MSK entwickelt Maschinen und Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen: Hohlglas-, Getränke-, Haushaltsgeräte-, Chemie-, Baustoff- sowie die Papier- und Druckindustrie.
Individuelle Lösungen
Wie haben Reiner und Christina Hannen mit MSK diesen internationalen Spitzenplatz erreicht? Dafür hat Verhoef mehrere Erfolgsfaktoren identifiziert. Zunächst einmal, so der Wirtschaftswissenschaftler, entwickle das Unternehmen zusammen mit seinen Kunden individuelle Lösungen. Ob es um die Verpackung von Waschmaschinen, die interne Logistik von Chemikalien oder das Auspacken von Glasflaschen gehe – das MSK-Engineering-Team erarbeite für jeden Kundenwunsch ein eigenes Konzept, inklusive der dazugehörigen Software. Bei Bedarf verschmelzen die einzelnen Bereiche zu einer integrierten Systemlösung. Je nachdem, was der Kunde benötigt. Viele dieser innovativen MSK-Entwicklungen haben wegweisenden Charakter für die jeweilige Branche.
Um eine optimale Lösung für die häufig komplexen Anforderungen zu ermöglichen, ist eine enge Kooperation mit den Kunden erforderlich. Dafür werden die Auftraggeber sogar aus aller Welt eingeflogen – teils mit dem firmeneigenen Turboprop. Bei der gemeinsamen Entwicklung hört der Kundenservice aber nicht auf. Auch nach der Auslieferung der Maschinen und Systeme ist MSK für seine Auftraggeber da. Im Rahmen eines 24-Stunden-Services können beispielsweise jederzeit wichtige Ersatzteile angefordert werden.
Strategie
„Reiner und Christina Hannen verfolgen die Strategie des Supply Enrichment. Das heißt, dass sie maßge-schneiderte Projektarbeit leisten, dass sie bestimmte Basiselemente ständig weiterentwickeln und dem Kundenwunsch entsprechend anpassen. Ein typisches Problem bei dieser Strategie besteht darin, dass die Projekte meistens nicht direkt aneinander anschließen, so dass in der Produktionskette Lücken entstehen. Diese Schwierigkeit hat MSK sehr gut gelöst“, so Verhoef. Wie? „Durch die exzellente Beziehung zu den Auftraggebern: Die Kunden sind die besten Botschafter. Sie sorgen indirekt dafür, dass ein kontinuierlicher Strom an Auftragseingängen fließt.“
Hochqualifiziert
Die zweite essentielle Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung dieser Strategie ist ein „Winning Team“ von hochqualifizierten Mitarbeitern. „Bei MSK sind in allen Bereichen Top-Profis tätig. Zudem arbeiten die unterschiedlichen Abteilungen – die „Branchen-Teams“ – intern reibungslos zusammen, sind die Prozesse perfekt aufeinander abgestimmt“, so Verhoef. Gleichzeitig ermöglicht dies den Erfahrungsaustausch zwischen den unterschiedlichen Sektoren. Bestimmte Entwicklungen für die Getränkeindustrie können beispielsweise auch für Verpackungsmaschinen im Bereich Glas genutzt werden. Zahlreiche Innovationen sind durch Patente gesichert.
„Hier zeigt sich, dass Bildung und Weiterqualifikation probate Mittel gegen die Krise sein können. Womit wir die Brücke zum Thema des diesjährigen Unternehmerpreises schlagen“, so Verhoef. Nur mit einem exzel-lenten Team in Zusammenarbeit mit Hochschulen lasse sich das ständige Streben nach Innovationen er-folgreich umsetzen.
Human Resource Management
Überhaupt, so Verhoef, spiele das Human Ressource Management eine Schlüsselrolle. „Bei MSK wird sehr viel Wert auf gute Teamarbeit gelegt. Wenn Stellen neu besetzt werden, durchlaufen die Bewerber mehrere Gesprächsrunden.“ Dabei werde nicht nur die Qualifikation beachtet, sondern auch die Frage, ob der Mit-arbeiter menschlich ins Team passe. Zudem sind in der Belegschaft viele Nationalitäten vertreten. Beste Voraussetzungen, Kultur und Mentalität der Kunden in unterschiedlichen Marktgebieten zu verstehen – und dort erfolgreich tätig zu werden.
Die Kraft des Teams
Besonders hebt Verhoef das Personalmanagement in der gegenwärtigen Krise hervor. Anstatt wahllos An-gestellte zu entlassen, wurden die Mitarbeiter gefragt, wo sie Sparpotenziale sehen. „Das Ergebnis ist be-eindruckend: Die Mitarbeiter haben mehr Einsparungen aufgezeigt, als die Geschäftsführung vorgesehen hatte“, berichtet Verhoef. So etwas funktioniere nur, wenn sich das Team mit dem Unternehmen identifiziere. „Dies ist ein Musterbeispiel, wie man die Kraft des eigenen Teams nutzen kann, um Probleme zu lösen.“
Viele Mitarbeiter stammen aus der Region sind seit langen Jahren dabei. Womit die MSK Covertech Group ihre Bedeutung für das Kleverland beweist.